Über das Maria Montessori Konzept

Maria Montessori und ihre Person

Hilf mir, es selbst zu tun! 
(Maria Montessori)

Maria Montessori setzte ihren Berufswunsch, Ärztin zu 
werden um und studierte als erste Frau Italiens unter einer Männerdomäne Medizin. Als sie zu einem späteren Zeitpunkt als Assistenzärztin in der Psychiatrie beobachtete, dass Kinder mit geistigen Behinderungen und mit Lernschwierigkeiten vernachlässigt wurden, war das wohl der Beginn ihrer pädagogischen Arbeit. Maria Montessori begann, die Kinder durch gezielte Ansprache der Sinne zu fördern. So gelang es ihr, einigen Kindern in der Psychiatrie Lesen und Schreiben beizubringen. Für Maria Montessori wurde damals schon deutlich: Das Spielen mit allen Sinnen und mit dem, was wir heute als "Montessori-Material" kennen, war deshalb so erfolgreich, weil das eigene Handeln der Kinder das Lernen am besten fördere. So geschieht die Erziehung zur Selbständigkeit ganz nach dem Motto „Hilf mir, es selbst zu tun“. Durch diese Erfahrungen inspiriert nahm die junge Ärztin nun auch gesunde Kinder in den Blick.

1907 eröffnete Maria Montessori das „Casa dei Bambini“ – ein Kinderhaus – zur Betreuung von Vorschulkindern. Hier entstanden Beobachtungen, die mit dem Begriff „Polarisation der Aufmerksamkeit“ beschrieben werden können: Ein Mädchen war so in eine Tätigkeit vertieft, dass es nicht bemerkte, wie es samt Stuhl hochgehoben wurde. Heute würden wir eine solche Vertiefung in ein Tun und Sein mit „im Flow sein“ beschreiben. Das Material hatte einen so starken Aufforderungscharakter, dass der Lehrer oder Begleiter im Hintergrund nicht wahrgenommen wird. Bereits ab 1909 begann Maria Montessori Schüler in ihrer Methode auszubilden. 

Die Gründung des ”Montessori Instituti“ in Wien 1926 und der Anerkennung von S. Freud waren ein weiterer Höhepunkt in ihrer Karriere. Am 06.05.1952 starb Maria Montessori in Holland.

Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.
(Maria Montessori)
 

Die Montessori-Pädagogik

Maria Montessori und ihre Pädagogik

Die Montessori-Pädagogik bietet einen konsequent am Kind orientierten Weg des Lernens. Alle geistigen, motorischen und 
sozial-emotionalen Begabungen des Kindes werden in 
gleichem Maße anerkannt. Das Ermöglichen von 
Selbstwirksamkeitserfahrungen und das Erhalten der 
angeborenen kindlichen Neugier sind neben der individuellen 
Betrachtung jedes einzelnen Kindes zentrale Ziele in der Montessori-Pädagogik. In diesem Sinne setzt sie auf  
Eigenaktivität, Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der Lernenden. 

Maria Montessori beschreibt drei Komponenten, auf die es für ein erfolgreiches Lernen ankommt:
Die sensiblen Phasen des Kindes, die Polarisation seiner Aufmerksamkeit und die sorgfältig vorbereitete Umgebung:

 

Sensible Phasen

Während seines Entwicklungsprozesses bis zum 
Erwachsenwerden durchläuft das Kind nacheinander 
verschiedene sensible Phasen. In diesen Phasen öffnen sich bei den Kindern „kleine Fenster“. Solange diese Fenster geöffnet sind, hat das Kind die Möglichkeit schnell und mit wenig 
Anstrengung zu lernen. Man kann es auch als Wissensdurst des Kindes  bezeichnen. Jeder Entwicklungsschritt dient dem Ziel, 
unabhängig, selbständig und damit frei vom 
Erwachsenen zu werden. Maria Montessori betonte, dass 
Kinder im Alter 0-6 Jahren sensible Phasen für Bewegung, Ordnung, Sprache, Sinneswahrnehmungen und soziales 
Miteinander haben.

Sie sind auch daran zu erkennen, dass Kinder zeitweilig bevorzugte Aktivitäten aus innerem, unbewussten Antrieb heraus mit hoher Intensität und großer Konzentration ausführen und diese häufig wiederholen.

Werden sensible Phasen nicht hinreichend beachtet und 
pädagogisch angemessen berücksichtigt, kann dies negative 
Folgen für die weitere Entwicklung des Kindes haben.

Polarisation der Aufmerksamkeit

"Dann höre ich nur noch auf mich..." 

Polarisation der Aufmerksamkeit - gemeint ist hier eine tiefe 
Konzentration, die man bei Kindern in verschiedenen Situationen beobachten kann. Sie ist ein wertvolles Bewusstseinsphänomen des Kindes. Es kann in freien Arbeitsphasen durch eine selbst 
gewählte Tätigkeit erfahren werden und steht im Mittelpunkt der Montessori Pädagogik. Diese Konzentration beim Kind zu 
erreichen, ist das Ziel aller pädagogischen Bemühungen. 
Die Bedingungen im Kinderhaus werden täglich so vorbereitet, dass das Entstehen jener tiefen Konzentration begünstigt wird. Diese Bedingungen setzen voraus, dass das Kind innerlich bereit ist und einen starken Willen hat. Die Auswirkungen können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Stärkung der individuellen Persönlichkeit
  • Schulung der Sinne 
  • Wahrnehmung der Welt
  • Befolgen einer >> inneren Antriebskraft<<
  • Erfahrung der Stille 
  • Glauben an die Prinzipien des Leben

Tiefe Konzentration führt zu einer Reorganisation des 
bestehenden Wissens. Der gelungene Abschluss einer Arbeit spornt zu weiteren Leistungen an und fördert die Ausbildung 
intrinsischer Motivation nachhaltig. Freude und innere Beteiligung an einer Tätigkeit sind Grundvoraussetzung für den Lernprozess.

 

Die vorbereitete Umgebung

„Nicht das Kind soll sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.“ 
(Maria Montessori)

In der pädagogisch vorbereiteten Umgebung findet das Kind 
Anregungen und Beschäftigungsfelder, die seiner jeweiligen 
Entwicklungsphase entsprechen. Das speziell ausgewählte Montessorimaterial, die Formen des gemeinsamen Umgangs und die Ausgestaltung der Lernumgebung haben Aufforderungscharakter und regen das Kind zur aktiven Auseinandersetzung an. 
Die Umgebung, in der auch die Freiarbeit stattfindet, ist sorgfältig 
gestaltet und mit speziellen Lernmaterialien ausgestattet, die den kindlichen Entwicklungsstufen und Interessen der Kinder 
entsprechen. Diese Materialien sind so angeordnet und 
präsentiert, dass die Kinder sie leicht zugänglich und ansprechend finden. Meist sind “Übungen des täglichen Lebens” auf Tabletts kindgerecht vorbereitet.

Berühmte Montessori Schüler

Die Montessori-Pädagogik hat viele Schüler inspiriert und geprägt. Diese Bildungsphilosophie, die Selbstständigkeit und Respekt vor der natürlichen Entwicklung des Kindes fördert, hat zahlreiche erfolgreiche Persönlichkeiten hervorgebracht. Im Folgenden finden Sie eine Liste berühmter Menschen, die ihre Ausbildung in Montessori-Schulen oder Kindergärten begonnen haben.

Unternehmer

  • Larry Page und Sergey Brin - Gründer von google
    Unabhängig voneinander besuchten die beiden eine Montessori-Einrichtung, bevor sie sich kennenlernten und gemeinsam Google gründeten.
    Als die Fernsehjournalistin Barbara Walters im Jahr 2004 die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin interviewte und sie fragte, was ihren Erfolg ausmachte, erhielt sie eine unerwartete Antwort: „Der Kindergarten.“ 
    „Wir sind beide auf die Montessori-Schule gegangen“, sagte Page, „und ich denke unser Erfolg war Teil dieser Ausbildung, keine Regeln und Befehle zu befolgen und selbstmotiviert zu sein, zu hinterfragen, was in der Welt vor sich geht, und die Dinge ein bisschen anders zu machen.“
     
  • Jeff Bezos - Gründer von Amazon
    (Kindergarten in Albuquerque, New Mexico)
    "Ich kann mir noch sehr gut erinnern, wie ich Buchstaben auf Sandpapier nachgezeichnet habe."
     
  • Will Wright - Einer der bekanntesten Designer von Computerspielen
    (Montessori-School in Atlanta, Georgia - bis zur 6. Klasse)
    Mitgründer der Firma Maxis und Leitender Entwickler der Spiele SimCity und Die Sims. Insgesamt wurden weltweit über 200 Millionen Die-Sims-Spiele verkauft, was sie zu einer der meistverkauften Computerspielreihen macht.
    "Damals habe ich nicht viel darüber nachgedacht, aber später wurde mir klar, dass dies der Höhepunkt meiner Ausbildung war. Von diesem Zeitpunkt an ging es mit allem anderen ziemlich bergab." 
    "Ich begann, mich sehr für Maria Montessori und ihre Methoden zu interessieren, für die Art und Weise, wie sie an die Dinge herangegangen ist, und für die Art und Weise, in der sie es für sehr wertvoll hielt, dass Kinder Dinge selbst entdecken, anstatt dass ihnen diese Dinge offen beigebracht werden."
    "Es gab einen Aspekt des Lernens, der auf Fehler basiert. Das war sehr wichtig. Und so betrachte ich die Spiele, die ich mache, eher als modernes Montessori-Spielzeug."
     
  • Padmasree Warrior - CTO von Cisco Systems und Motorola, CEO von NIO
    Im Jahr 2014 und 2015 wurde sie von Forbes als eine der 100 mächtigsten Frauen der Welt aufgeführt. Warrior besuchte vom Kindergarten bis zur Highschool eine Montessori-Schule. „Das ist mir geblieben“, sagte Warrior. „Keine Angst vor Problemen zu haben; jedes Problem als eine Möglichkeit zu sehen, es zu lösen, statt sich daran zu stoßen.“ Warrior schreibt Montessori zu, dass sie schon in jungen Jahren Selbstvertrauen entwickelt hat, eine entscheidende Grundlage für ihre Führungsqualitäten.
     
  • Bill Gates - Gründer von Microsoft
     
  • Marc Zuckerberg - Gründer von Facebook
     
  • Jimmy Wales - Gründer von Wikipedia
     
  • Steve Case - Gründer von AOL
     
  • Dr. Simone Bagel-Trah - Urenkelin von Fritz Henkel und die erste Frau, die seit 2009 an er Spitze eines DAX-Konzerns steht
     
  • Katharine Graham - Ehem. Besitzerin und Herausgeber der „Washington Post“ 

Autoren

  • Gabriel Garcia Marquez - Gewinner des Literatur Nobelpreises
    Garcia Marquez schreibt einen erheblichen Teil seines Erfolgs seiner Montessori-Erfahrung zu. „Ich glaube nicht, dass es eine bessere Methode als Montessori gibt, um Kinder für die Schönheiten der Welt zu sensibilisieren und ihre Neugier auf die Geheimnisse des Lebens zu wecken“
     
  • Peter F. Drucker - US-amerikanischer Ökonom österreichischer Herkunft
    Seit den 1940er Jahren veröffentlichte er zahlreiche einflussreiche Werke. Er gilt als ein Pionier der modernen Managementlehre und als origineller und unabhängiger Denker. Seine 35 Bücher wurden über 5 Millionen Mal verkauft.
     
  • Anne Frank - Zeitzeugin "Das Tagebuch der Anne Frank"
    Anne Frank besuchte von ihrem dritten bis zu ihrem elften Lebensjahr die 6. Montessori-Schule von Amsterdam und anschließend ein Jahr lang das Montessori-Lyzeum (Gymnasium).
     
  • T. Berry Brazelton - Berühmter Kinderarzt und Autor

Politiker

  • Prince William and Prince Harry - Britische Königsfamilie
    (Kinderhaus Westacre Montessori School in Norfolk)
    Beide Brüder besuchten denselben Kindergarten, der damals eine Montessori-Schule war. Als gelernte Erzieherin legte ihre Mutter, die englische First Lady Diane größten Wert auf die Erziehung. Lady Diana war Assistentin in einer Montessori-Schule, bevor sie Prinz Charles traf.
     
  • Prince George Alexander Louis of Walesb - Britische Königsfamilie
    (Kinderhaus Westacre Montessori School in Norfolk)
    Er ist das erste Kind von Prince William und dessen Frau, Catherine, Princess of Wales. Als ältester Enkel von König Charles III. steht er nach seinem Vater an zweiter Stelle der britischen Thronfolge.
     
  • Jacqueline Bouvier Kennedy Onassis - Journalistin, Verlagslektorin und Ehefrau von John F. Kennedy

Künstler

  • George Clooney - Schauspieler 
     
  • Puff Daddy - Sänger und Musiker
    Über seine Jahre an der Montessori-Schule hätte er gesagt: „Ich habe das Gefühl, dass der Wunsch, jemand Besonderes zu sein, in mir erzogen wurde.“
     
  • Taylor Swift - US-amerikanische Pop- und Country-Sängerin, Gitarristin, Songwriterin, Musikproduzentin und Schauspielerin 
    (Kindergarten und Vorschule der Alvernia Montessori School in Wyomissing)
     
  • Beyonce Knowles -  US-amerikanische R&B- und Pop-Sängerin und Schauspielerin
    (St. Mary of the Purification Montessori in Houston)
     
  • Herman van Veen - Niederländischer Sänger, Schriftsteller und Kabarettist, 
    Liedertexter, Komponist und Schauspieler
    (Montessori-Schule Utrecht)
    In Deutschland wurde er mit dem Lied "Ich hab’ ein zärtliches Gefühl" und als geistiger Vater der Zeichentrick-Ente Alfred Jodocus Kwak bekannt. Er veröffentlichte insgesamt knapp 140 Tonträger und über 60 Bücher.
    An seine Zeit an einer Montessori-Schule denkt Herman van Veen gerne und dankbar zurück. Auch heute noch hält er Kontakt mit verschiedenen Montessori-Einrichtungen. So hat er die behindertengerechte Jolle der Segel-AG eine Montessori-Gesamtschule mit den Worten getauft:
    „Wenn du Glück hast und du wirst von einem Lehrer gesehen … und der Lehrer sieht dich und er hilft dir bei der Entwicklung deines persönlichen Talents, ob du Fußball spielst, oder ob du Maler werden willst oder Bäcker oder Professor, … dann hast du großes Glück. … Ich hatte das Glück, in einer Montessori-Schule zu sitzen und einem Mann begegnet zu sein der mich gesehen hat … und er hat mir etwas gegeben, (Anmerkung: u.a. eine Geige) für das ich ihm immer noch sehr dankbar bin…“
     
  • Andrew Lloyd Webber -  Britischer Komponist
    Er ist vor allem für seine zahlreichen Musicals bekannt. Als Emmy-, Oscar-, Tony-Award- und Grammypreisträger gehört Lloyd Webber zum kleinen Kreis der Personen, die alle vier großen Preise der amerikanischen Unterhaltungsindustrie (EGOT) in einer regulären Wettbewerbskategorie gewonnen haben.
     
  • Friedensreich Hundertwasser - Künstler
     
  • Heike Makatsch -  Deutsche Schauspielerin, Sängerin, Synchronsprecherin und Hörbuchsprecherin
     
  • Hugh Grant - Schauspieler
     
  • Stephen Curry -  US-amerikanischer Basketballspieler, der seit 2009 für die Golden State Warriors in der NBA spielt
     
  • Helen Hunt - Schauspielerin “Verrückt nach Dir” “As Good As it Gets”
     
  • Melissa und Sara Gilbert - Schauspielerinnen “Unsere kleine Farm” und „Rosanne“



    Vielleicht können wir die Liste ja bald um Ihr Kind erweitern…

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